Ankunft in Phnom Penh! Ein nicht enden wollender Schwall an Mopeds, Autos und Tuktuks verlangsamt unsere Busfahrt als wir uns unserem Ziel nähern: Phnom Penh – Busstation direkt beim Russian Market und nicht allzu weit von unserer gewählten Unterkunft entfernt. Beim Verlassen des Busses müssen wir uns erst mal durch die zig Tuktuk-Fahrer kämpfen die uns lautstark eine Fahrt zu diversen Guesthouses verkaufen wollen. Wir entschliessen uns aber den recht kurzen Weg zu Fuss zu gehen, und verlassen die Hektik des Marktgebietes.
Bald erreichen wir unser Guesthouse, das in beiden unserer Reiseführer empfohlen wird. „Top Banana Guesthouse“ – Die Double Rooms sind schon alle belegt, deshalb wirds ein Single Room (mit großem Bett), Fan und Shared Bathroom) um 7$ (ca. 5€) pro Nacht. Da wir ohnehin nicht vorhaben viel Zeit am Zimmer zu verbringen, und von der Busfahrt ziemlich groggy sind ein gutes Angebot. Außerdem gibt es im obersten Stockwerk des Guesthouses eine nette Bar mit gemütlichen Sofas und Wohnzimmeratmosphäre.
Dann gehts gleich mal los mit einem ausgedehnten Spaziergang durch Phnom Penh. Zuerst zum Independence Monument, wo wir auch gleich in ein feines Indisches Lokal einfallen (Shiva Shakti), und haben Glück: Wiedermal das beste Essen das wir bisher auf der Reise genießen durften! Laßt es euch auf der Zunge zergehen: Paneer Parda (Vegetarian Finger Snack): A rich stuffing of cashew nut, onion, coriander, mint chutney, herbs and spices, sandwiched between two layers of fresh cottage cheese. Lightly fried and served with mint and tamarind chutneys. – Und es war noch besser als es sich anhört! 😉
Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir mit einem Motobike Fahrer (zu dritt am Moped) zum Central Market, einem imposanten Gebäude unter dessen Dach alle nur erdenklichen Waren angeboten werden. Von Schmuck über Sonnenbrillen und Elektronik zu Gewand, Fisch, Fleisch, Obst, Autoersatzteilen und Haushaltsartikeln – Ein Irrgarten aus kleinen Wegen mit Waren gestapelt bis zur Decke, immer wieder Verkäuferinnen die zwischen ihren Waren Hängematten aufgespannt haben um ein Mittagsschläfchen zu halten. Die drückende Hitze und stehende Luft runden das Erlebnis ab. Da wir unser Reisegepäck weiterhin möglichst gering halten wollen, bleiben unsere einzigen Souvenirs vorerst aber die Fotos die wir schießen.
Nächstes Ziel soll der See in Phnom Penh sein, der in der nähe des Marktes liegt, die Suche danach artet aber in ein kleines Abenteuer aus. Ich (Tobi) bin ja bereits das zweite Mal in Phnom Penh, und hatte noch keine Gelegenheit den See zu besuchen. Allerdings haben Andi und ich bei unserer Asienreise 2006 von einem Engländer in Vietnam den Tipp bekommen unbedingt das Number 9 Guesthouse an der Lakeside zu besuchen. Nach einigem suchen erreichen wir die Lakeside, die laut Führer ein sehr beliebtes Backpacker Viertel sein soll. Wir finden aber nur verlassen wirkende Gassen vor, keine Spur von einem See! Schließlich ein kleines dreckiges Rinnsal, neben einer ebenso dreckigen aufgeschütteten Mauer aus Sand auf der Kinder spielen. Wir denken uns dass da dann wohl dahinter der See sein wird und klettern auf die Mauer. Faszinierend: wo eigentlich der See sein sollte ist weit und breit nur Sand und in der Ferne ein paar Baumaschinen. Wir können es nicht ganz glauben, laut Stadtplan sollten wir mitten in dem See stehen! Wir nähern uns noch weiter den Baumaschinen und auf dem Weg dorthin steht ein altes Fischerboot mitten im Trockenen. Im Sand unter uns legen Unmengen an Muscheln, und schließlich entdecken wir ein dickes Rohr, aus dem in der Ferne Sand bzw. Wasser sprudelt. Wir holen nochmal den Reiseführer raus, und im letzten Absatz über die Lakeside finden wir schließlich den Hinweis, dass der riesige See von einer Investorengruppe gekauft wurde und bereits bis zur Hälfte zugeschüttet wurde.. und das war im Jahr 2010! Etwas enttäuscht/schockiert machen wir uns auf den Rückweg – da habe ich wohl 2006 meine Chance verpasst diesen See zu sehen!
Also marschieren wir zur Riverside, einer schönen Promenade am Fluss, und erreichen ihn gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Hier wurdlts geradezu, sowohl auf der Promenade als auch auf der Straße daneben. Faszinierend sind die Unmengen an Mopeds, Tuktuks und Autos, vor allem wenn man die Straße überqueren will/muss… natürlich ohne Ampel oder Zebrastreifen. Ich kann mich erinnern als ich mit meiner Schwester Pia das erste mal in Phnom Penh war und gleich beim ersten Mal im Dunkeln diese Straße überqueren mußte… Da haben wir echt kurz überlegt auf der einen Seite ein Tuktuk zu nehmen und uns auf die andere Straße bringen zu lassen 🙂 Aber es heißt einfach mutig sein und langsam losgehen – hoffen dass man rechtzeitig gesehen wird – was faszinierenderweise erstaunlich gut funktioniert.
Wir essen in einem netten kambodschanischen Restaurant, von dessen Balkon wir gut das Treiben von oben beobachten können.
Am nächsten Tag besorgen wir uns gleich in der Früh das Visum für Laos, da wir leider nirgends verlässliche Quellen finden dass man an der Grenze von Kambodscha auch ein „Visa on Arrival“ bekommen kann. Später stellt sich heraus dass das seit 2010 problemlos möglich ist.. also haben wir wohl einige Dollar zuviel dafür gezahlt (Der „nette“ Beamte in der Botschaft von Laos hat uns übrigens versichert dass es KEIN Visa on Arrival gibt…).
Als nächstes stehen das Nationalmuseum und der Royal Palace an, bevor wir uns von einem Tuktuk zum Russian Market fahren lassen. Dort gönne ich mir einen neuen Rucksack, da mein alter langsam beginnt sich aufzulösen (dafür dass ich ihn 2006 in Kuala Lumpur Chinatown am Nachtmarkt gekauft habe, hat er ja lang genug gehalten.) Und bin jetzt sehr zufrieden mit dem „Original“ North Face Rucksack um 12$.
Wir suchen ein Lokal (Jars of Clay) das im Lonely Planet erwähnt wird, können es aber nirgends finden, weshalb wir mitten im Russian Market an einer Garküche speisen. Bessere Fried Noodles mit Chicken findet man in keinem Luxusrestaurant! Zusammen mit einer Dose eisgekühltem Soursup-Saft und einem großen Eistee zahlen wir sparsame 3$ und genießen das Marktleben. Doch irgendwie haben wir so einen Ehrgeiz, dass wir das vorher erwähnte Lokal nach unserer fabelhaften Stärkung noch finden wollen – und tatsächlich es gelingt uns und wir bekommen noch ein fabelhaftes Dessert: frischgemachter Brownie & Eiskaffee).
Nach 2 Nächten Phnom Penh entschließen wir uns dass wir wieder in ruhigere Gewässer aufbrechen wollen und nehmen einen Bus nach Siem Reap, wo wir die Angkor Tempel besuchen werden!
Und zum Abschluss natürlich wieder ein paar Bilder:
Schreibe einen Kommentar